Salzburg, 23. März 2018

Solches versus Ismen - Baukunst von Ernst Beneder im Spannungsfeld zwischen Heimat und Identität

Architekt und Gestaltungsbeirat Ernst Beneder
© ZT:OÖ und SBG
Publikum beim Vortrag „Solches versus Ismen“
© ZT:OÖ und SBG

Auf Einladung der Initiative Architektur und der Ziviltechnikerkammer Oberösterreich und Salzburg gab der Wiener Architekt und Mitglied des Salzburger Gestaltungsbeirats Ernst Beneder in dem Vortrag „Solches versus Ismen“ tiefe und interessante Einblicke in sein Oeuvre. Er sprach über Maßstäbe der Architektur, Neuinterpretationen des Vorhandenen und Loslösung vom ursprünglichen Kontext.

Den Ort oder die Heimat gibt es nur durch Aneignung, durch Entdecken. Architektur ist nicht Objekt, das angeschaut werden will,  sondern der Raum als Ausgangspunkt, um Landschaft ganzheitlich zu betrachten. Ort und Heimat sind öffentlich – in diesem Kontext liegt die „Solchheit“ der Dinge. Architekt Ernst Beneder, Schüler von Architekten Kazuo Shinohara (Tokyo Institute of Technology), Mitglied des Gestaltungsbeirats Salzburg und 2017 für die Sanierung der evangelischen Kirche in Mitterbach mit dem Bauherrenpreis ausgezeichnet, spannte in seinem Vortrag in der Ziviltechnikerkammer einen Bogen über sein Oeuvre - von Waidhofen/Ybbs nach Tokyo, von Steyr nach Valparaiso, von der Kirche in Gallspach bis hin zu den Wohnhäusern in Niederösterreich.

Beneder sieht seine bisherige Arbeit als "kontinuierlichen Prozess, der so nicht vorhersehbar war". Alle Projekte und Realisierungen sind in der Bereitstellung und Gestaltung von Räumen begründet, die im Wesentlichen ihre ,,Randbedingungen" überwunden haben. So liegt ihnen ein Respekt für das Bestehende zugrunde. Durch das Weiterbauen werden neue Dimensionen in der Wahrnehmung erschlossen.

Die Frage, was er sich für Salzburg wünsche, beantwortet Beneder mit: „Mehr Mut zur Offenheit. In Salzburg liegt städtebaulich eine große Chance in hybriden Strukturen. Der ursprüngliche Kontext muss neu interpretiert und Synergien geschaffen werden, sodass z.B. ein mit einer Schule überbauter Supermarkt auch Mehrwert schafft.“

Ernst Beneder studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und am Institut für Technologie in Tokio. Der 60-Jährige erhielt Gastprofessuren an der TU Wien, University of Illinois, Ecole d’architecture de Versailles, Universidad Tecnica FSM Valparaiso und der Tokyo University of Science. Beneder ist in diversen österreichischen Architekturinstitutionen vertreten sowie als Mitglied des Gestaltungsbeirats derzeit in Innsbruck, Graz und Salzburg tätig. In seinem langjährigen Schaffen erhielt der gebürtige Niederösterreicher zahlreiche Preise und Auszeichnungen wie den Otto Wagner Städtebaupreis, Central Glass Tokyo, Pilgrampreis, Holzbaupreise in NÖ und OÖ und viele mehr.

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Mag. Adriana Falger

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