Salzburg, 21. November 2017

Vollversammlung 2017 - Ziviltechnikerkammer setzt auf nachhaltige Sozialpartnerschaft

Reges Publikumsinteresse beim Festreferat der mehrfach ausgezeichneten Architektin Anna Heringer.
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SV Ingenieurkonsulenten Harald Schlosser, Gastreferentin Anna Heringer, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, SV Architekten Heinz Plöderl, Kammerpräsident Rudolf Kolbe, Vizepräsidentin Olivia Schimek-Hickisch, Landtagsabgeordneter Josef Scheinast (v.l.n.r.)
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Ehrengast Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf bei der Begrüßungsrede.
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Bei der Kammervollversammlung am Freitag 17. November 2017 im WIFI Salzburg stand neben Rechnungsabschlüssen und Voranschlägen sowie Berichten über das rege und vielfältige Kammergeschehen das aktuell in der Politik und den Medien diskutierte Thema Pflichtmitgliedschaft im Fokus der Gespräche.

Die Eröffnungsrede des Kammerpräsidenten BR h.c. DI Rudolf Kolbe war ein klares Bekenntnis zur Unverzichtbarkeit der Kammerpflichtmitgliedschaft: „Die Kammer wird als Institution infrage gestellt. Dabei hat unsere Standesvertretung für die Mitglieder zahlreiche Verbesserungen erreicht: Die anstehende Novelle zum BVG - nach dem Motto Bestbieter, nicht Billigstbieter-Prinzip; Etablierung eines Pools von nichtamtlichen Sachverständigen oder erfolgreiche Interventionen wegen ordnungsgemäßer Vergaben, um nur einige zu nennen. Nachhaltigkeit steht auch für Sozialpartnerschaft. Die aktuelle Debatte um Pflichtmitglied-schaft greift da viel zu kurz“. In die gleiche Kerbe schlug ebenfalls die Landtagspräsidentin  Dr. Brigitta Pallauf und bekräftigte: „Ziviltechniker gestalten Lebensräume. Öffentliche Hand bedient sich bei ihren Bauvorhaben unentwegt der Erfahrung der Ziviltechniker. Für gemeinsame Interessen ist ein gemeinsames Sprachrohr unabdingbar.“

Höhepunkt des öffentlichen Teils der diesjährigen Kammervollversammlung war das inspirierende Festreferat „Von der Schönheit der Nachhaltigkeit“ von Anna Heringer. Die in Bayern ansässige Architektin stellte ihr Projekt, eine METI Schule in Dipshikha / Bangladesch vor – ein Vorzeigebeispiel in pucto nachhaltiger Bauweise mit natürlichen Ressourcen Bambus und Lehm. „Nachhaltig bauen heißt, Vergänglichkeit zu akzeptieren. Wir bauen keine Monumente für die Ewigkeit. Das Wissen ist entscheidend“, ist Heringer überzeugt. Das Interesse am Baumaterial Lehm ist im Steigen begriffen, dieser archaische Baustoff verfügt über ein enormes Potenzial. Heringer bedauerte den Mangel an Ausbildungsangeboten in Lehmbauweise und postulierte eine Änderung in der Förderstruktur der Baumaterialien. Die 40-jährige Heringer erhielt u.a. den Aga Khan Preis für Architektur 2007, den Global Award for Sustainable Architecture 2011 und 2017 sowie den ZEIT-Preis für "Mut zur Nachhaltigkeit".

Für die feierliche Umrahmung des Festaktes sorgte das Ensemble Trio Negro von Teodor Ganev mit beschwingten Klängen.

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Mag. Adriana Falger

Kammer der ZiviltechnikerInnen |
ArchitektInnen und IngenieurInnen
Oberösterreich und Salzburg

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