Salzburg, 12. Februar 2018

DAHEIM CAFÉ - Gemeinsam Mehrwert schaffen

Architekten Fritz Öttl, Franz Seidl (ZT-Kammer) und Ursula Schneider, Patrick Lüftenegger (SIR) und Roman Höllbacher (Initiative Architektur)
© ZT: OÖ und SBG
Publikum beim DAHEIM CAFÉ © ZT: OÖ und SBG

Mut, Vertrauen, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, Balance zwischen Gemein- und Privatwohl zu wahren – dies alles setzten die Architekten Ursula Schneider und Fritz Öttl beim DAHEIM CAFÈ in der Salzburger Ziviltechnikerkammer – einer Kooperationsveranstaltung im Rahmen der Ausstellung „DAHEIM – Bauen und Wohnen in Gemeinschaft“ – als Voraussetzungen für eine jede Baugruppe fest.

Wie kann und wird gemeinsames Bauen und Wohnen realisiert? Welche Vorteile und Herausforderungen hat das Planen mit Bewohnergruppen? Wie können diese als selbstbestimmte Bauträger bzw. Gemeinschaften diese Wohnmodelle mit Mehrwert erfolgreich umsetzen? Vor großem Publikum, gleichermaßen Planer wie Baugruppen-Interessierte, präsentierten die beiden Experten Schneider und Öttl die Wiener Baugruppenprojekte JAspern und Seeparq Aspern. Darüber hinaus wurden die wesentlichen Organisationformen  und gängigsten Modelle der Baugruppen vorgestellt, mit allen daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.

In der anschließenden, regen Fragerunde gingen die aus Salzburg stammenden Architekten detailliert u.a. auf Energielösungen, Kosteneffizienz, Projektbetreuung oder Methoden der Entscheidungsfindung ein. Vertreter aus dem Büro des Stadtrats Johann Padutsch waren ebenfalls zu Gast. Auf die explizite Frage eines Baugruppen-Mitglieds hin, was denn die Salzburger Stadtplanung für Baugruppen tun kann, wurde argumentiert, dass der Stadt bedauerlicherweise kaum Grundstückflächen zur Verfügung stünden. Darauf konterte Öttl: „Der Wiener Stadtplanung auch nicht. Die Planungsabteilung ist mit den Eigentümern allerdings sehr gut vernetzt. Es wird auch im Vorfeld überlegt, wo Baugruppenmodelle realisierbar wären, sodass moderate Grundstück-Reservierungen zustande kommen. Der politische Wille ist auch stark verankert – und unabdingbar! Für Wiener Politiker sind Baugruppen interessant, da gibt es schöne Geschichten zu erzählen“. Erfahrungsaustausch wäre angesagt, damit die schönen Geschichten den Weg nach Salzburg finden…

Zur Ausstellung
Die Ausstellung präsentiert die große Bandbreite an Möglichkeiten anhand realisierter Werke, die als Baugruppenprojekte von Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften errichtet wurden. Sie verdeutlicht überdies, dass solche Baugruppen für jede Gemeinde von Interesse sind, da sie über die Befriedigung des elementaren Wohnbedürfnisses hinaus stets einen zusätzlichen, gesellschaftlichen Mehrwert erzeugt. Von den 17 Projekten werden die 12 internationalen Vorhaben in der Kammer der ZiviltechnikerInnen und jene mit Österreich-Bezug in der Initiative Architektur bis 23. März 2018 gezeigt.


WEITERE PROGRAMMPUNKTE

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2. März 2018, 12 – 19 Uhr
DAHEIM EXKURSION – Mayr auf der Wim, Garsten bei Steyr / OÖ

Die Exkursion führt zum denkmalgeschützten Gemeinschaftsprojekt Mayr auf der Wim, welches 2017 von GENAWO und Architekten Fritz Matzinger revitalisiert wurde. Den Vierkanthof interpretierte Matzinger im Sinne seiner Idee des Atriumhauses. Architekten, sagt er, sind dringend aufgerufen experimentelle und phantasievolle Wohnkonzepte zu entwickeln, die geeignet sind, Menschen von der herrschenden Alternativlosigkeit zwischen Massenwohnbau und Einzelhaus zu befreien. Diese Modelle müssen dem Bedürfnis nach Nähe und Distanz, nach Privat und Öffentlichkeit, Raum bieten.
Anmeldung bis 26. Februar 2018 unter: office@initiativearchitektur.aT, Unkostenbeitrag: 15,- EUR;   ABFAHRT BUSPARKPLATZ NONNTAL

8. März 2018, 18 Uhr
DAHEIM ABEND  - Wir machen es selbst!
Eigeninitiativen von Städten, Planern und Bewohnern

Die innovativsten Wohnquartiere bzw. Wohngebäude Europas haben eines gemeinsam – sie sind die Ergebnisse von gemeinschaftlichen Planungsprozessen und Gruppen als Projektträger. Obwohl Baugemeinschaften als Nische im Wohnungsmarkt zu sehen sind, haben sie enorme Potentiale sowohl für die Menschen als auch räumliche Entwicklung. Referate von internationalen ExpertInnen geben Impulse für die anschließende Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der Salzburger Wohnungspolitik zu den Perspektiven in Stadt und Land Salzburg.

Mit Barbara Nothegger, Buchautorin „Sieben Stock Dorf“, Julia Hartmann, Wohnraumbeauftragte Stadt Tübingen, Andreas Hofer, archipel und Baugenossenschaft mehralswohnen Zürich.
TRIBÜHNE LEHEN, TULPENSTRASSE 1, 5020 SALZBURG

Weiterführende Informationen unter https://initiativearchitektur.at/kalender/daheim

Honorarfreie Verwendung der Fotos bei Nennung des Copyrights.

Rückfragen 
Mag. Adriana Falger

Kammer der ZiviltechnikerInnen |
ArchitektInnen und IngenieurInnen
Oberösterreich und Salzburg

Tel. 0662.87 23 83
Mail: a.falger@arching-zt.at