Salzburg, 22. September 2017

Zeitgemäßes Sanieren im Alpenraum - 4. Symposium Alpines Bauen 2017

Am Podium v.l.: Willie Stiehler, Reimar von Meding, Hans Mayr, Heinz Plöderl, Ulrich Santa mit dem Moderator Thomas Mussger
© ZT:OÖ und SBG
Reimar von Meding, Hans Mayr und Heinz Plöderl
© ZT:OÖ und SBG

Auf Initiative des grenzüberschreitenden Netzwerks Alpines Bauen fand am 21. September 2017 in der Fachhochschule Salzburg das 4. Fachsymposium Brennpunkt Alpines Bauen statt. Namhafte Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft setzten sich mit der Thematik rund um die Chancen und Potentiale der modernen Sanierung in den Alpen intensiv auseinander.

Das Symposium ist eine Plattform für einen interdisziplinären Diskurs zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Dieses Jahr stand das Thema Sanierung im Fokus der Beiträge. Architekt Reimar von Meding von KAW Architekten Rotterdam stellte in seinem Keynote-Vortrag die Sanierung  als ein Produkt aus dem Supermarkt vor. Im Gegensatz zu der gängigen Praxis sucht er nach Gemeinsamkeiten der Bausubstanz, systematisiert diese und schnürt übersichtliche, für den Kunden verständliche Sanierungspakete. „Die technischen Entwicklungen und Machbarkeiten stehen bisweilen stark im Vordergrund. Dabei wird oft schlicht übersehen, dass der Bauherr durch die Sanierung in erster Linie seine Lebensqualität verbessern und nicht Klimaschutzziele erreichen will.  Er will auch wissen, was für einen Nutzen ihm die Sanierung bringt“, meint von Meding.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit Ulrich Santa, Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus, Willie Stiehler, Energieagentur Südostbayern GmbH, Heinz Plöderl, Kammer der ZiviltechnikerInnen | ArchitektInnen und IngenieurInnen Oberösterreich und Salzburg sowie Hans Mayr, Salzburger Landesrat für Verkehr, Infrastruktur und Wohnbau waren sich alle einig, dass bei Sanierungen großer Handlungsbedarf besteht. Der Umgang mit dem Thema Sanierung ist nicht mehr zeitgemäß und sowohl gesellschaftspolitisch als auch volkswirtschaftlich gefordert, sodass Sanierung nicht mehr als ein undurchsichtiges, vorschriftüberladenes und kostenexplodierendes Schreckgespenst assoziiert wird. Heinz Plöderl ist überzeugt: „Wir reden von Lebensräumen, das hat mit Atmosphäre und Emotionen zu tun. Wenn wir es schaffen, die emotionale Komponente zu wecken, kann Sanierung als Mehrwert und Gewinn der Lebensqualität ein „must have“ werden“.

Zukunft der Bauzone Alpen
Am Nachmittag wurde das vielfältige Vortragsangebot von den Symposiumsbesuchern gut genutzt. Mehr als zwanzig Expertinnen und Experten aus Forschung und Wirtschaft referierten zu den Themenbereichen Alpine Baukultur/ Architektur/ Tourismus/ Holz, Bauen und Technik sowie Nachverdichtung/ Energiesysteme/ Gebäude. Stichworte wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz oder Smart Building werden die Zukunft des alpinen Bauens weiterhin prägen. Sie wirken sich auch auf Raumordnung und Städtebau aus. Zukünftig bedarf es neuer Raumordnungskonzepte und der Ausschöpfung von Nachverdichtungsmöglichkeiten, um einen lebenswerten Wohnraum in bestehenden Städten und Orten zu schaffen. Bauen mit heimischen Baustoffen wie Holz lässt technische wie architektonische Raffinessen zu und ist nach wie vor im Trend.

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Rückfragen 
Mag. Adriana Falger

Kammer der ZiviltechnikerInnen |
ArchitektInnen und IngenieurInnen
Oberösterreich und Salzburg

Tel. 0662.87 23 83
Mail: a.falger@arching-zt.at